Worum geht es?
Die Gewobau will südlich der Mainstraße mehrere alte Häuser mit insgesamt 34 Wohnungen abreißen und durch moderne Neubauten ersetzen. Dabei werden in den Neubauten um die 90 barrierefreie, geförderte Wohnungen („Sozialwohnungen“) mit einer Miete von etwa 5,50 Euro/Quadratmeter entstehen. Außerdem soll in den Neubauten voraussichtlich auch eine Kindertagesstätte entstehen.
Wird die „Erba-Siedlung“ abgerissen?
Nein. Betroffen vom Abriss sind Gebäude, die in den 1930er Jahre südlich der eigentlichen Erba-Siedlung als zusätzliche Werkswohnungen errichtet wurden. Die Häuser der Erba-Siedlung, die sich nördlich der Mainstraße befindet, bleiben erhalten.
Warum muss abgerissen werden?
Die Häuser sind in den 1930er Jahren schnell, billig und in schlechter Qualität errichtet worden. Die Bausubstanz ist dadurch so schlecht, dass eine Sanierung nicht sinnvoll ist. Deswegen hat die Gewobau in den letzten Jahren in diese Häuser auch nichts mehr investiert. Die Häuser sind inzwischen fast komplett leer. Den ehemaligen Mietern wurden andere Wohnungen der GEWOBAU vermittelt.
Warum wird nicht saniert und aufgestockt bzw. angebaut?
Gegen die Sanierung sprechen zahlreiche Gründe. Sie wäre so aufwändig, dass die Miete danach mindestens 14 Euro pro Quadratmeter betragen müsste. Mit sozialem Wohnungsbau hat das nichts mehr zu tun.
Selbst für diesen Aufwand könnten keine barrierefreien Wohnungen entstehen. Denn die Statik der Häuser erlaubt keine Veränderung der aus heutiger Sicht unpraktischen Grundrisse. Aus dem gleichen Grund sind auch keine Aufstockungen möglich.
Würde angebaut, wie von der Bürgerinitiative gegen den Abriss vorgeschlagen, müssten zudem die notwendigen, vorgeschriebenen Stellplätze auf dem Grundstück geschaffen werden (während bei einem Neubau eine Tiefgarage möglich ist): Das Grundstück wäre fast vollkommen versiegelt, es blieben kaum Grünflächen übrig.
Wie sollen die neuen Häuser aussehen?
Geplant ist, dass entlang der Äußeren Brucker Straße ein Gebäude mit fünf Stockwerken entsteht, das Richtung Norden, hin zur Erba-Siedlung, niedriger wird. Dieses Gebäude dient auch als Lärmschutz für das dahinterliegende Quartier.
Auf dem weiteren Grundstück sollen dann Gebäude mit drei oder vier Stockwerken entstehen. Dazwischen sind Grünflächen, auf denen z.B. auch Mietergärten entstehen könnten. Für die Stellplätze wird eine Tiefgarage gebaut, so dass die bisherigen oberirdischen Garagen wegfallen. Auch deshalb steigt die überbaute Fläche nur geringfügig: Statt derzeit 20 werden künftig rund 30 Prozent des Grundstücks überbaut sein. Alle neuen Wohnungen werden barrierefrei sein.
Einige Details will die Gewobau nach einem positiven Entscheid – also einem „Nein“ – noch im Dialog mit den Anwohnerinnen und Anwohnern klären. Dazu gehören z.B. die genaue Größe der Gebäude oder die Dachformen (Flachdach mit möglichen Dachgärten, zurückspringendes oberes Geschoss o.ä.). Und auch über die Wohnungsgrößen und den Zuschnitt könnte im Dialog gesprochen werden.